Werkzeuge für härteren Stein

Dieser Beitrag is Teil de Serie “Selbständig Bildhauern” Ein Übersicht findest du hier: Über selbständig Bildhauern.

Dieser Beitrag ist eine Ergänzung zum Beitrag “Werkzeug für weichen Stein”.

Über Werkzeug- „Schulen“.

Jeder Bildhauerkurs hat seine eigenen Vorstellungen, welche Werkzeuge wofür eingesetzt werden. Auch, wie man sie genau benutzt.
In Deutschland wird z.B. viel mit Sandstein gearbeitet. Viele gewöhnliche Sandsteine ​​sind relativ weich, homogen und zäh (brechen nicht leicht).
Dadurch kann man den Stein mit ziemlich viel Energie bearbeiten. Traditionell geschieht dies meist mit einem (großen) Holzklüpfel und einem Zahneisen. Oft wird das dann auch für z. B. Marmor empfohlen.
Dies ist jedoch keine so nützliche Kombination für Marmor. Ein Weicheisen Klüpfel und ein Spitzeisen aus geschmiedetem Stahl sind besser geeignet, um die grobe Form zu gestalten.

In diesem Blog stelle ich die Arbeitsweisen aus meiner Ausbildung und meinen eigenen Erfahrungen vor. Das heißt, welche Kombination von Werkzeugen meiner Meinung nach für welche Art von Stein am besten geeignet ist.

(Eine ausführlichere Erklärung, warum ich diese Kombinationen normalerweise empfehle, finden Interessierte am Ende dieses Beitrags.)

In einem nächsten Beitrag werde ich den Arbeitsablauf zur Bearbeitung von Härtere Gesteine erläutern.

Klüpfel (und Hämmer)

Klüpfel sind in verschiedenen Materialien erhältlich. In aufsteigender Härte:

  • Holz: Verwendung in Kombination mit Meißeln mit Holz- oder Kunststoffgriff auf sehr weichem Stein (Speckstein)
  • Kunststoff: Verwendung mit geschmiedeten Stahlmeißeln mit Klüpfelkopf auf zäherem, etwas härterem Gestein (indischer Serpentin oder Sandstein).
  • Bronze und Messing: Für präzise, ​​kleine Arbeiten in härterem Gestein.
    Dies ist ein Luxusprodukt, das man selten braucht. Für feine Arbeiten reicht meist ein kleiner (300 gr.) Weicheisenklüpfel aus.
  • Weicheisen: Verwendung in Kombination mit geschmiedeten Stahlmeißeln oder Meißeln mit Widia-Einsatz auf härterem bis sehr hartem Gestein.
  • Stahl: Ich rate davon ab (siehe unten).

Meißel

Diese Meißel sind aus Kohlenstoffstahl gefertigt und nach dem Schmieden an den Enden gehärtet.
Bei härteren Gesteinsarten arbeiten wir bevorzugt mit geschmiedeten Stahlmeißeln (kurz: Schmiedestahl Meißel). Dies in Kombination mit Weicheisen Hämmern oder Klüpfel. Diese Meißel rosten! Rost macht sie stumpf.
Vorsicht beim Nachschleifen! Siehe unten: „Meißel schärfen“.

Die meisten Schmiedestahl Meißel gibt es in zwei Ausführungen: mit Schlägelkopf oder Klüpfelkopf.

Links: Schlägelkopf, rechts: Klüpfelkopf

Der Klüpfelkopf ist für die Verwendung mit einem Holz- oder Kunststoffhammer oder -klüpfel vorgesehen. Du kannst es aber auch problemlos mit einem Klüpfel aus Weicheisen verwenden. Verwende keinen Schlägelkopfmeißel mit einem Holzklüpfel. Dein Klüpfel wird schnell kaputt gehen.

Es gibt auch Stahlhämmer und Klüpfel. Ich rate dringend davon ab, diese zusammen mit geschmiedeten Stahlmeißeln zu verwenden. Das ist sehr schlecht für deine Ohren (Stahl auf Stahl gibt sehr scharfe Laute). Außerdem belastest du den Stein stärker (der Stein bekommt auch scharfe Schläge).

Es gibt eine große Auswahl an Meißeln: siehe Bilder unten

  • Spitzeisen: die Arbeitspferde des Bildhauers. Die gesamte Gestaltung erfolgt mit dem Spitzeisen (siehe der nächste Beitrag über Arbeitsvorgang härterer Stein).
  • Flache Meißel für verschiedene Bearbeitungen:
    • Schlageisen zum Flächen der „Gebirgslandschaft“ nach dem Spitzen.
    • Schrifteisen zum Gravieren von Texten in den Stein. (Schrifteisen sind schlanker geschmiedet um auch kleine Kurven machen zu können).

Bei Schmiedestahl Meißeln wird nicht immer zwischen Schlageisen und Schrifteisen unterschieden.
Bei Widia-Meißeln gibt es mehr Unterschiede: Widia-Schrifteisen haben einen viel längeren Widia-Einsatz und sind dadurch auch empfindlicher.

  • Scharriereisen zum Flächen und großer Flächen und für die typische „Scharrierte“ Oberflächengestaltung.
  • Rundeisen und Löffelrundeisen zum Aushöhlen und Rillen.
  • Hohlmeißel zum tiefen Aushöhlen
  • Zahneisen für die Detaillierung nach dem Spitzen. Oder: wegen der Oberflächenstruktur, die man damit erzeugen kann (siehe Beitrag „künstlerisch“). Mit Sandstein auch für die erste Formgebung verwendet, um viel Stein zu entfernen.

Es gibt Zahneisen mit flachen Zähnen (zur Detaillierung oder Oberflächenbearbeitung) und mit spitzen Zähnen (zur Formgebung).

  • Stockeisen wegen der spezifischen Oberflächenstruktur, die man mit ihnen erhält.
  • Sprengeisen, um den Stein zu „verarmen“. Das heißt: große Steinstücke von einer flachen Seite entfernen.
    Die Bearbeitung von Stein mit Sprengeisen muss man sich im physischen Bildhauer-Unterricht erklären lassen und üben. Sonst schlägst du einfach den Stein kaputt.
  • Es gibt auch Meißel aus Chrom-Nickel-Stahl. Diese sind über die ganze Länge hart, sodass du sie problemlos immer wieder schärfen kannst. Zum Bildhauern z.B. von Muller (Fr). Siehe unten.
Werkzeuge für härteren Stein: Schmiedestahlmeißeln.

Von unten nach oben und von links nach rechts: Spitzeisen, Schlageisen, Rundeisen, Löffelrundeisen. Hohlmeißel, Zahneisen (mit flache Zähne), Stockeisen. Unten auch Sprengeisen und Scharriereisen
Werkzeuge für härteren Stein: Die Schneiden der Meißeln.

Raspel

Für härtere Gesteinsarten verwenden wir Bildhauerraspeln.
Diese eignen sich für Steinarten bis hin zu weicherem Marmore. Für noch härtere Gesteinsarten z.B. harten Marmorarten verwenden wir die Raspeln für Hartgestein (siehe unten).
Bildhauerraspeln sind gefertigt aus Kohlenstoffstahl. Sie können also rosten. Schärfen ist hier nicht möglich! Verwende die Raspeln daher niemals auf einem nassen Stein!

Es gibt auch Raspeln aus Edelstahl, aber das Sortiment ist klein: nur in der 18 cm langen Version.

Werkzeuge für hartes und sehr hartes Gestein

Mit Schmiedestahl-Meißeln kann man zwar „alles“ bearbeiten, aber für harte und sehr harte Steine ​​(Onyx, Blue Royal, Lepardstone etc.) ist es heutzutage bequemer, Meißel mit Widia-Einsatz zu verwenden.
NB Widia ist nicht besser als geschmiedeter Stahl! Es ist anders. Widia ist viel härter als gehärteter Schmiedestahl, aber auch viel spröder. So geht es auch schneller kaputt. Wenn du den Stein mit einer Ecke eines Flachmeißels bearbeitest, besteht eine gute Chance, dass an dieser Ecke ein Riss in der Widia entsteht. Dann ist der Meißel weg! Sei auch beim Schärfen vorsichtig. Siehe unten.
Außerdem haben Widia-Meißel einen Schwachpunkt: Der Widia-Einsatz wird mit Hartlot eingelötet. Diese Lötstelle ist anfällig. Wenn du mit deinem Widia-Spitzeisen kräftig weißen Alabaster bearbeitest, dringt der Meißel über die Lötnaht hinaus in den Stein ein. Dadurch wird diese Lötnaht beschädigt.
Widia-Meißeltypen: Hier gibt es die gleichen Meißeltypen wie beim Schmiedestahl (Spitzeisen, Flachmeißel etc.) Eine Ausnahme bilden Hohlmeißel, die es bei Widia nicht gibt.
Bei Widia-Fachmeißeln gibt es viele gestalterische Unterschiede: Schlageisen, Schrifteisen und extra schwere Ausführungen.

Raspel und Feile für harten und sehr harten Stein.

Für Hartgestein gibt es zwei Arten von Raspeln und Feilen:

  • Mit Hartmetallkörnung (ähnlich Widia-Körnung) bestreute Raspeln
  • Diamantfeilen und Raspeln

Bildhauerraspeln mit Hartmetallkörnung gibt es als Kabinettraspeln mit Spitze und in den meisten „Bildhauer“-Formen. Die sind teuer.
Raspeln mit Hartmetallkörnung für Fliesenleger gibt es auch im Baumarkt (und im Internet) (Suchbegriff „Fliesenfeile“). Diese gibt es nur in flacher und halbrunder Form und die Haftung der Körner ist etwas geringer als bei den Bildhauer-Varianten, dafür ist der Preis aber auch 3x so gering. Wir verwenden sie gerne.

(Die flach-runde Form haben wir nur bei Hornbach, Toom und im Internet gesehen).

Der Nachteil von Raspeln mit Hartmetallkörnung ist, dass sie ein sehr unregelmäßiges Muster auf dem Stein hinterlassen. Das liegt daran, dass die Hartmetallkörner sehr unregelmäßig in der Größe sind.

Diamantfeilen haben eine viel gleichmäßigere Körnung. Es gibt sie in verschiedenen Feinheiten. Bei den halbrunden Diamantfeilen ist das Feinste etwa so fein wie eine Nagelfeile. Wir verwenden normalerweise die gröbste Version. Diese Diamantfeilen verstopfen schnell mit weicherem und zäherem Stein.
Diamantraspeln in Bildhauer Form haben meist eine etwas größere Körnung. Es gibt sie aber in verschiedenen Körnungen. Sie sind teuer, aber manchmal unverzichtbar.

Qualität verschiedener Marken.

Die Qualität von Schmiedestahlmeißeln hängt hauptsächlich von der Qualität des Stahls und seiner Härtung ab. Und natürlich, wie sie geschärft werden. Denke daran, dass geschmiedete Stahlmeißel nur über wenige cm. gehärtet werden. Sei also beim Schärfen vorsichtig, schleife so wenig wie möglich weg. weg=weg.

Bei Widia-Meißeln ist die Qualität vom Widia-Einsatz über die Marken hinweg ziemlich konstant. (Widia ist ein geschützter Handelsname, aber viele Marken haben gleichwertige Wolframkarbidlegierungen unter anderen Namen).
Nachfolgend meine Erfahrungen mit den verschiedenen Marken.

Milani: Bildhauerraspeln
Gilt als bester Hersteller von Raspeln. Nicht zu verwechseln mit Renzo Milani.

Renzo Milani (= Familie von-): Bildhauerraspeln
Qualität: gut bis sehr gut

Corradi: Modellierraspeln und Feilen
Qualität ist erstklassig. (Leider hat Corradi fast keine größeren Raspel im Programm). Empfohlen: „Nadelraspel 21,5 cm“ insbesondere die halbrunde grobe Variante (u.a. bei Bildhau.de) und die „Bildhauer-Raspelfeile von 25 cm“ (idem Bildhau.de)

Hazelaar macht viel unter seinem eigenen Namen.
Raspel: u.a. Milani (im Webshop als „Hazelaar – Milani“ bezeichnet, das Werkzeug trägt die Aufschrift „Hazelaar“).

Meißel aus geschmiedetem Stahl in allen Ausführungen

Meißel Widia in schlanker bis schwerer Ausführung

Qualität allgemein gut bis sehr gut.

Rexid (unter anderem bei Hazelaar erhältlich): Besonders die Rexid Widia-Meißel sind von ausgezeichneter Qualität.

Kapra (Eigenmarke von Bildhau.de) viele Arten von Werkzeugen

Qualität: gut

Bavaria: Meißel, Hämmer/Klüpfel

Qualität: sehr gut, hat etwas abgenommen, seit Bavaria viel in Fernost produziert.

Guillet (Fr): Besonders die echten Schrifteisen (Serie „Europ“) mit langem Widia-Einsatz. Aber auch zum Beispiel echte Granitmeißel (Serie „Fort“)

Qualität: Spitze

Muller (Fr): Anbieter von Meißeln aus Chrom-Nickel-Stahl. Diese sind eher sperrig, aber billig. Mit etwas Nachschärfen sehr gut zu gebrauchen. Als Arbeitstier eignet sich besonders der 8mm Spitzmeißel.

Schärfen von Schmiedestahlmeißeln geht gut mit einem Doppelschleifmaschine. Das Motto lautet: „wenig Feuer“. Alle (temperatur-)gehärteten Werkzeuge verlieren ab ca. 120 Grad Celsius ihre Härte. Beim Schärfen auf dem Doppelschleifer siehst du Funken fliegen. Dies deutet darauf hin, dass beim Schärfen erhebliche Hitze entsteht. Dadurch wird die Spitze deines Meißels schnell zu heiß. Deshalb: darauf achten, dass wenig „Feuer“ zu sehen ist. Drücke nur ganz leicht auf den Meißel. Mache Bewegungen von links nach rechts und zurück, damit der Meißel den ganzen Stein „sieht“. Verwende den Anschlag der Schleifer, um die gleiche Höhe beizubehalten.

Werkzeuge Schärfen

Schärfen von Schmiedestahlmeißeln geht gut mit einem Doppelschleifmaschine. Das Motto lautet: „wenig Feuer“. Alle (temperatur-)gehärteten Werkzeuge verlieren ab ca. 120 Grad Celsius ihre Härte. Beim Schärfen auf dem Doppelschleifer siehst du Funken fliegen. Dies deutet darauf hin, dass beim Schärfen erhebliche Hitze entsteht. Dadurch wird die Spitze deines Meißels schnell zu heiß. Deshalb: darauf achten, dass wenig „Feuer“ zu sehen ist. Drücke nur ganz leicht auf den Meißel. Mache Bewegungen von links nach rechts und zurück, damit der Meißel den ganzen Stein „sieht“. Verwende den Anschlag der Schleifer, um die gleiche Höhe beizubehalten.

Hier ist auch ein Video vom Schleifen:

Schärfe Meißel aus geschmiedetem Stahl immer nur leicht. Die Länge der Härtung ist begrenzt. In der Regel bis ca. 2 cm von der Spitze entfernt.
Geschmiedete Stahlmeißel können sehr spitz geschärft werden (Spitzenwinkel weniger als 20 Grad), was in weicherem Gestein gut funktioniert. Für härteren Stein den Meißel etwas stumpfer schärfen.
Zwischendurch kannst du deinen Meißel auf einem Handstein nachschärfen.
Man kann Holzmeißel auf dem Doppelschleifer schärfen, aber… Holzmeißel werden viel spitzer geschärft als Steinmeißel. Dadurch ist die Gefahr, dass die Spitze zu heiß wird, hier noch größer. Holzbeitel schärfst du am besten auf einer wassergekühlten Schleifmaschine (z. B. Van Tormek).

Schärfen von Widia-Meißeln.

Eine gebrochene Widia Meißel
Riss im Widia Meißel

Für Widia benötigst du einen speziellen Widia-Schleifstein auf dem Doppelschleifer. Normalerweise sind diese grün. Widia darf ziemlich heiß werden. Es wird seine Härte nicht verlieren. Allerdings muss man bei Widia einen Temperaturschock vermeiden. Also nicht im Wasser abkühlen, wenn die Spitze heiß wird.
Da Widia großen Kräften standhalten muss, sollte die Spitze nicht sehr scharf sein. Runde die Spitze am Ende des Schärfens immer leicht ab. Denke daran, dass die gesamte Kraft des Hammers auf die Spitze des Eisens trifft. Bei einem Spitzeisen also auf einer Fläche von wenigen Zehntel Millimetern! Wenn du die Spitze sehr scharf schärfst, wirkt diese Kraft (bei hartem Stein) auf einer noch kleineren Oberfläche. Die Druckfestigkeit von Widia ist dann schnell überschritten. Dann entsteht von der Spitze her ein Riss in der Widia. Dieser Riss setzt sich dann in Richtung deines Klüpfels fort und erzeugt meist einen sehr tiefen Riss in der Widia.

Damit ist dein Meißel eigentlich verloren. Man kann es nachschärfen, aber meistens sind noch (unsichtbare) Haarrisse im Material. Sie werden schnell größer.

Widia-Meißel werden in der Regel werkseitig mit einem Spitzenwinkel von 60 Grad geschärft. Wenn du auf deinem Stein damit keinen Griff hast (der Meißel rutscht immer wieder weg), kannst du ihn etwas spitzer schärfen. Denke daran, dass du dann auch vorsichtiger schlagen musst.

Widia immer ein Bisschen rund schleifen.

Größe des Werkzeugs

Hammer oder Klüpfel.

Diese sollten zu deiner Muskelkraft passen. Für einen großen harten Stein braucht man keinen größeren Hammer als für einen kleinen weicheren. Bei sehr weichen Steinen kannst du einen etwas leichteren Klüpfel verwenden. Tipp: leicht starten. Für die meisten Anfänger ist ein 500- oder 400-Gramm, oder sogar 300-Gramm-Klüpfel in Ordnung. Wenn du mehr Erfahrung hast, kannst du etwas Größeres versuchen. Ich selbst arbeite nach und nach leichter statt schwerer.

Meißel.

Spitzeisen sollte man nicht zu groß wählen. Ein Spitzeisen bricht Stein aus. Eigentlich arbeiten bei richtiger Anwendung nur die ersten ca. 5 mm von der Spitze eines Spitzeisens. Das geht mit einem dünnen Meißel fast noch besser als mit einem sehr dicken. Üblicherweise verwenden wir Spitzeisen mit einem Durchmesser von 8 oder 10 mm. Der Meißel muss natürlich zu deinem Klüpfel passen. Für einen 1Kg. Klüpfel benötigst du ein etwas größeres Spitzeisen (ca. 14 mm).

Ine verwendet oft ein 6 mm Widia-Spitzeisen für Hartgestein (hergestellt aus einer Widia-Reißnadel) in Kombination mit einem 400 gr. Klüpfel. Damit fertigte sie die Frösche (siehe Bild, 200 Kilo Hartgestein).

Wähle die anderen Meißel nach Bedarf. Ein Flachmeißel, um beispielsweise die Berglandschaft deines Spitzeisens zu glätten, benötigt eine Breite von 12 bis 16 mm.

Wenn du mit einem großen Widia-Spitzeisen und einem schweren Hammer auf einen harten Stein schlägst, passiert normalerweise eines der folgenden Dinge (oder beides): Dein Stein bricht in zwei Hälften und/oder dein Meißel bricht.

Für Interessierte: das Warum unserer Klüpfel- und Meißelauswahl.

Über scharfe Ticks und dumpfe Schläge.

Klüpfel (rund) oder Hammer (rechteckig)?

Das ist ganz so wie du es gelernt hast. Wir verwenden nur Klüpfel. Diese verschleißen auch regelmäßiger, Hämmer bekommen bei längerem Gebrauch scharf geschmiedete Spitzen an den Ecken.

Die scharfen Ecken werden immer größer

Klüpfel gibt es in vielen Arten:

  • Stahl: sehr hart und sehr elastisch (federt nach sehr wenig eindrücken vollständig zurück)
  • Weicheisen: weniger hart und weniger elastisch (drückt etwas mehr ein, federt etwas weniger zurück)
  • Bronze (und Messing): ist etwas weicher als geschmiedeter Stahl und kleiner bei gleichem Gewicht (weil höheres SG).
  • Kunststoff: noch weicher und weniger elastisch. Es gibt viele Arten von Kunststoff Klüpfeln (weiß, braun, schwarz) mit unterschiedlichen Härtegraden.
  • Holz: weich, aber eher elastisch.

Spitzeisen

Ich nehme das Arbeiten mit Spitzeisen als Beispiel. Bei anderen Meißeln ist die Geschichte ein bisschen anders, aber analog.

Was passiert, wenn ich mit meinem Hammer auf den Meißel schlage?

Die Meißelspitze dringt ein kurzes Stück in den Stein ein. Dort wird Material pulverisiert: Die Druckfestigkeit des Steins wird überschritten.
Die Seiten der Meißelspitze wirken nun wie ein Keil und brechen Stein heraus. (Die Zugfestigkeit von Stein ist viel geringer als die Druckfestigkeit).

Bearbeitung von hartem und sprödem Stein.

Der Meißel dringt nur wenig ein, bevor der Stein ausbricht. Das bedeutet, dass der Hieb nur kurz sein muss. Bei hartem Stein braucht man hohen Druck (um die Druckfestigkeit des Steins zu überwinden), aber nur kurzzeitig: ein kurzer, kräftiger Hieb mit einem harten Klüpfel genügt.

Zähe Gesteine bearbeiten:

Der Meißel muss weiter in den Stein eindringen, bevor ein Stück herausbricht. Daher muss der Druck länger anhalten. Dies ist möglich, wenn du einen weniger harten Klüpfel verwendest (der weiter eindrückt): einen Holz- oder Kunststoff Klüpfel. Beispiele: Sandstein, weichere Kalksteine, weißer Alabaster.

Bemerkungen

Widia-Meißel

Sei vorsichtig bei der Verwendung von Widia-Meißeln auf zähem Stein, wo der Meißel ziemlich weit in den Stein eindringt, bevor er ausbricht. Dies kann die Lötstelle beschädigen.

Klüpfel aus Stahl:

Stahl auf Stahl ist schlecht für die Ohren. Es gibt einen sehr scharfen Schlag. Das kann deinen Ohren wirklich wehtun.

Schlagtechnik

Es ist wichtig, locker zu arbeiten. Lasse den Klüpfel die Arbeit machen: das bedeutet wenig verschwendete Energie, wenig deiner Energie landet im Stein. Wenn du fest arbeitest oder krampfhaft schlägst, hast du am nächsten Tag Muskelkater und du wirst deinen Stein schneller brechen. Denn: mehr Energie landet im Stein.
Das kann man nur direkt von einem Lehrer in einem Bildhauerkurs lernen. Und: man muss es lange üben, bevor man es beherrscht!

Der Winkel des Meißels relativ zum Stein.

Setzt man seinen Meißel steil auf den Stein, dringt er tief in den Stein ein. Dann braucht es oft mehrere Schläge, bis ein Stück Stein herausbricht. Nur am Anfang musst du deinen Meißel etwas steiler stellen. Sobald du Griff auf den Stein hast, halte den Meißel möglichst flach, damit bei jedem Schlag ein Stückchen Stein herausbricht. Dann belastest du den Stein am wenigsten und beugst auch tiefen „blauen“ Stellen im Stein vor.

Schlagfestigkeit:

Harte Steine ​​brechen bei einem kurzen harten Hieb schneller aus als bei einem längeren Druck mit gleicher Kraft. Der Aufprall erzeugt eine Stoßwelle im Stein.
Stoßwelle bedeutet Druck (in der Wellenfront) gefolgt von Spannung (im Wellental). Und Stein hat eine viel geringere Zugfestigkeit als Druckfestigkeit, sodass der Stein bei einer Stoßwelle schneller bricht.
Die Druckfestigkeit in Stein ist im Durchschnitt etwa 10-mal höher als die Zugfestigkeit. Bei zähen Steinen weniger, bei spröden Steinen mehr. Außerdem dämpft die Stoßwelle bei zähen Steinen schneller ab als bei spröden Steinen. Dadurch ist ein kurzer Hieb mit zähen Steinen weniger effektiv.
Bei harten Gesteinen, also mit kurzen Schlägen mit einem harten Schlägel (Weicheisen) arbeiten. Mehr Kraft mit einem Kunststoffschlägel belastet den Stein deutlich mehr.

Dieser Beitrag is Teil de Serie “Selbständig Bildhauern” Ein Übersicht findest du hier: Über selbständig Bildhauern.